Mord und so ... by Langer Siegfried

Mord und so ... by Langer Siegfried

Autor:Langer, Siegfried [Langer, Siegfried]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Thriller
ISBN: 9783743809536
Google: n0S_DgAAQBAJ
veröffentlicht: 2017-04-24T22:00:00+00:00


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Ausgerechnet Zitronen

ist eine Erstveröffentlichung in

Mord und so ...

Von Viren und wahrem Leben

Eben noch hatte Veronique lustvoll aufgestöhnt, ihr Gesichtsausdruck vor Verzückung und Wonne entrückt.

Jetzt oszillierte ihr gesamter Körper.

Schwarz. Dunkelgrün. Schwarz. Dunkelgrün. Schwarz. Dunkelgrün.

Dazwischen immer wieder ihre nackte Haut.

Verflucht, dachte Max.

Was passierte hier?

Er glitt aus ihr heraus. Seine Erregung war ohnehin mit dem ersten Farbflackern verschwunden gewesen. Immer noch saß Veronique auf seinem Becken. Sie schien nichts mehr wahrzunehmen, nichts mehr zu fühlen. Das abgedunkelte Schlafzimmer reflektierte die Oszillation, schimmerte im Sekundentakt dunkelgrün.

Als hätte Max gerade eben entdeckt, mit einer Lepra-Kranken geschlafen zu haben, kroch er hastig unter Veronique hervor, näherte sich dem Kopfende des Bettes und setzte sich dort auf.

Fassungslos beobachtete er die Frau.

Auf ihrer Wange bildete sich eine Warze. Ihre Haare, eben noch schulterlang und blond, verwandelten sich in ein spärliches Grau. Falten durchzogen ihr Gesicht und ihren vormals makellosen Hals. Die Brüste - Max konnte sie noch in seinen Händen spüren - verloren Form und Festigkeit. Schlaff und traurig folgten sie den Gesetzen der Schwerkraft.

Max bevorzugte Jugendlichkeit und Modelmaße. Deswegen hatte er sich beim Speed-Dating im virtuellen Lonely Hearts-Café für Veronique entschieden. Auch Veronique hatte ihm schnell signalisiert, dass sie seinen Bodybuilder-Avatar als äußerst attraktiv empfand.

Weitere Worte, Smalltalk zu Wetter, Politik oder Boulevardthemen waren unnötig gewesen – sowohl im Café als auch wenige Minuten später im rasch erreichten Schlafzimmer.

Dass Veroniques ebenfalls virtuelle Wohnung über ein Interaktions-Modul verfügte, das hatten Max seine Tastsysteme noch übermittelt, dann hatte ihn bereits die Geilheit übermannt.

Veronique mutierte jetzt immer mehr zur Greisin. Ihr Körper nur noch ein Schatten seiner selbst, die Muskelkraft passé. Es gelang Veronique nicht mehr, sich aus eigener Kraft aufrecht zu halten.

Wie ein Kartenhaus fiel sie in sich zusammen, ihr Atem röchelnd.

Ein letztes Mal leuchtete sie dunkelgrün auf, dann verschwand sie vor Max' Augen.

Es klingelte an der Wohnungstür. Früher als Max erwartet hatte. Das Interaktions-Modul hatte ganze Arbeit geleistet und die Unregelmäßigkeit in der Wohnung unmittelbar an die Netzüberwachungsbehörden gemeldet.

Max schlüpfte in seine Jeans und eilte zur Tür.

Mit der einen Hand zog er den Reißverschluss nach oben, mit der anderen drehte er den Knauf.

Ein Mann in schwarzer Uniform stand vor ihm, die Buchstaben an seiner Schulter wiesen ihn als Beamten des Antivir Police Departments aus.

Lässig tippte der Polizist mit dem Zeigefinger an seine Schirmmütze.

„Sergeant Patrick Kern“, stellte er sich vor.

Max gefiel Kerns virtueller Körper. Der Beamte schien einen ähnlichen Geschmack wie er selbst zu besitzen.

Kern zog einen Scanner aus der Innentasche seiner Uniformjacke und blickte aufs Display.

„Und Sie sind Max Peters“, stellte er fest.

Max bemerkte, wie er unnötigerweise nickte.

„Ich weiß auch nicht, was da passiert ist“, sagte er, während sich Kern an ihm vorbei und schnurstracks ins Schlafzimmer drängte. Max folgte ihm.

Sofort richtete Kern seinen Scanner aufs Bett, dann schwenkte er ihn herum und zielte genau auf Max' Brust.

Im nächsten Augenblick schwanden Max die Sinne.



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